DSGVO – na und?

Nicht na und; es betrifft de facto jeden von uns. Die DSGVO gilt bereits und wird am 25. Mai 2018 wirksam. Bis dahin müssen alle Datenanwendungen an die neue Rechtslage angepasst werden. Es wird keine Meldepflicht beim DVR mehr geben, weil Verantwortliche und Auftragsverarbeiter in die Pflicht genommen werden. Das bedeutet unter anderem:

Projekt ist ein beliebter Begriff. Schön, modern, nützlich und sexy.

Leicht dahingesagt und in aller Munde. Und es wird damit so viel Schindluder betrieben, dass einem fast schwindlig werden könnte.

Woher kommt das?

In den meisten Fällen, in denen die Bezeichnung Projekt unangemessen verwendet wird, herrscht schlichtweg kaum Klarheit darüber, was ein Projekt eigentlich ist. Das Problem besteht sehr oft darin, dass es zu wenig gut ausgebildete Projektmanager gibt, die den Begriff Projekt entsprechend definieren und auch an die richtigen Leute vermitteln können. Das führt in weiterer Folge dazu, dass auch die Entscheidungsträger den Begriff falsch verwenden.

Unkenntnis oder eine gängige List in Linienorganisationen?

Es wird einfach so dahingesagt, wann immer es um Arbeiten geht, die von der gewohnten Routine abweichen. In manchen Fällen wird der Missbrauch des Begriffs wahrscheinlich auch Berechnung sein – sehr gerne wird er zum Beispiel listig verwendet, um mit einem Vorhaben die Linienorganisation und das reguläre Berichtswesen zu umgehen. Und in wieder anderen Fällen wird es der verzweifelte Versuch sein, jedes Vorhaben zu kontrollieren und in einen Rahmen zu pressen, für den dann halt einfach die Bezeichnung Projekt gewählt wird.

Die Inflation des Projektbegriffs führt zu unangenehmen Konsequenzen

Ist es im Grunde nicht egal, ob man jetzt Projekt oder Vorhaben oder Aufgabe oder was auch immer sagt? Nein. Denn der Knackpunkt und ergo das Problem ist die falsche Verwendung des Begriffs für all jene, die ernsthaftes, solides und echtes Projektmanagement betreiben. Eine Inflation des Projektbegriffs führt dazu, dass enorm viele Vorhaben als Projekt bezeichnet werden, die überhaupt nicht den Kriterien eines Projekts entsprechen und tatsächlich nicht projektwürdig sind. Denn eines ist klar: Projektmanagement bedeutet Arbeit. Und ein Vorhaben muss wichtig genug sein, um diese Arbeit auf sich zu nehmen. Daher sollte ganz einfach gelten: Wenn schon Projekt, dann richtig. Andernfalls ist es kein Projekt.

Der Begriff Projekt wird nahezu immer dort verwendet, wo eine Idee außerhalb der Linienorganisation aufgreifend bearbeitet wird; dort, wo es Personen aus mehreren Abteilungen braucht; wo die Weisungskompetenz eines Managers in der Linie nicht reicht und in ähnlichen „Ausnahmesituationen“.

Wie kann es denn gefährliche Wahrheiten im Projektmanagement geben, wo doch jeder weiß, was Projektmanagement ist?

Nun, die größte Gefahr liegt eben genau darin, dass jeder meint, es zu wissen. Aber zwischen "meinen" und Realität liegen eben oft große Differenzen.

Kaum ein Begriff wird so oft und so missbräuchlich verwendet wie die Begriffe Projekt und Projektmanagement, sei es aus Unkenntnis oder aus listiger Überle­gung. Das führt zu einer sintflutartigen Woge von sogenannten Projekten und zu einem wahrhaft babylonischen Sprachgewirr rund um Begriffe des Projektmanage­ments.

Und zu einer Schar von darin fast ertrinkenden Projektmanagern, die verzweifelt um ihr

Überleben ringen.

Herr K. steht vor mir und erklärt, dass er dringend eine Gehaltserhöhung brauche,

weil die Renovierung seiner Wohnung doch teurer geworden sei, als geplant.
Frau B. gesteht mir unter Tränen das Scheitern ihrer Ehe und nimmt mich mit auf eine

emotionale Reise, auf der sie mir von den schwierigen Lebensumständen einer Alleinerzieherin erzählt. Dies bedingt, dass sie zukünftig eine höchst flexible Einteilung ihrer Arbeitszeit benötigt. Ein Lehrling erzählt mir, dass er in der Berufsschule von einem Lehrer als Bester ausgezeichnet wurde. So nebenher erwähnt er, dass seine Schulkollegen bei ähnlichen Gelegenheiten vom Arbeitgeber Prämien von mehreren hundert Euro erhalten.

Solche und ähnliche Anliegen

Die Eckpunkte haben wir ja bereits aufgezählt. Es müssen nur mehr die Details ausgearbeitet werden (Vorsicht: Zynismus!). Genau dort liegen die Probleme, dort liegen die Wurzeln zukünftiger Probleme. Während die einen immer noch fragen, ob denn ein Projektauftrag wirklich sein muss, wollen die anderen schon loslegen und die ersten Ergebnisse produzieren.Literatur und Empirie aber zeigen, dass jeder Fehler, der in den Anfangsphasen eines Projektes gemacht wird, zum Ende hin vier bis 10 mal mehr Aufwand für Korrektur und Reparatur erfordert als für eine ordentliche Ausführung notwendig gewesen wäre.

Zur Erinnerung: Der Projektauftrag formuliert die Bedürfnisse und Wünsche des Auftraggebers möglichst genau und behält auch die Machbarkeit unter den gegebenen Randbedingungen im Auge. Daher stellt sich die erste Frage: